Was ist Formula Student eigentlich?

Entstehung

Die Formula Student ist die europäische Antwort auf die amerikanische Formula SAE™. Diese wurde 1981 von der Society of Automotive Engineers als Hochschulwettbewerb in den USA gegründet.
Nach dem Vorbild der Formula SAE wurde 1999 in Großbritannien die Formula Student ins Leben gerufen. Das Reglement ist dem der Formula SAE sehr ähnlich, so dass die Teams an beiden Veranstaltungen teilnehmen können. Zusätzlich wurde der europäische Wettbewerb um die Gebiete Projektmanagement und Projektpräsentation erweitert.
Seit 2005 gibt es auch einen Wettbewerb in Italien und im Jahre 2006 fand der erste Formula Student Germany Wettbewerb auf dem Hockenheimring statt.
Weltweit gibt es momentan 9 Wettbewerbe.
Die stark steigenden Teilnehmerzahlen rund um den Globus und insbesondere in Deutschland zeigen den Erfolg der Formula Student.

Hintergrund

Beim Formula Student Wettbewerb entwerfen, konstruieren und bauen die teilnehmenden Studenten innerhalb eines Jahres einen Formel-Rennwagen nach vorgegebenem Reglement. Nach dessen Fertigstellung treffen sich die einzelnen Teams auf den weltweiten Wettbewerben, um ihre Rennwagen einer Fachjury mit Juroren aus Automobilindustrie und Formel 1 zu präsentieren und in verschiedenen Disziplinen gegeneinander anzutreten.
Die teilnehmenden Studenten sammeln so bereits während des Studiums praxisnahe Erfahrungen und können ihr theoretisches Wissen aus den Vorlesungen vertiefen. Dies betrifft neben den Bereichen Entwicklung, Konstruktion und Fertigung auch Teamarbeit, Projektmanagement und Marketing.

Static Events

Engineering Design:
Die Konstruktion des Fahrzeugs sowie all seine Besonderheiten, wie zum Beispiel der Einsatz neuester Technologien und neuen Ideen, werden in einem „Design Report“ den Juroren vorgestellt.
Der Gewinner erhält 150 Punkte.

Cost Analysis:
Sämtliche Kosten der am Rennwagen verbauten Teile, auch die der selbst gefertigten Teile und deren Herstellungsprozesse, müssen offengelegt werden. In einer Diskussion mit Juroren wird das Kostenbewußtsein des Teams im Hinblick auf das gebaute Fahrzeug geprüft.
Der Gewinner erhält 100 Punkte.

Business Präsentation:
Einer fiktiven Investorengruppe, repräsentiert durch Juroren, wird versucht den Rennwagen für den Bau in einer Kleinserie nahe zu bringen. Hierzu wird eine 10-minütige Präsentation gehalten und auf die Fragen der Jury eingegangen.
Der Gewinner erhält 75 Punkte.

Dynamic Events

Skid-Pad:
Eine liegende Acht, mit Kreisdurchmessern von je 15,25 m, wird je zweimal durchfahren. Jedes Team darf zwei Fahrer zum Einsatz bringen, jeder Fahrer hat zwei Versuche. Die schnellste Zeit aus allen Versuchen zählt.
Der Gewinner erhält 50 Punkte.

Acceleration:
Das Auto wird über eine Strecke von 75 m aus dem Stand heraus beschleunigt. Jedes Team darf zwei Fahrer zum Einsatz bringen, jeder Fahrer hat zwei Versuche. Die schnellste Zeit aus allen Versuchen zählt.
Der Gewinner erhält 75 Punkte.

Autocross:
Ein etwa 800 m langer Handling-Kurs mit Geraden, Haarnadelkurven und Slalomstrecke muss schnellstmöglich absolviert werden. Hierbei stehen keinerlei Trainingsrunden zur Verfügung, die erste gefahrene Zeit ist gleichzeitig eine Wertungsrunde. Jedes Team darf zwei Fahrer zum Einsatz bringen, jeder Fahrer hat zwei Versuche. Die schnellste Zeit aus allen Versuchen zählt.
Der Gewinner erhält 150 Punkte.

Endurance:
Auf einem dem Autocross ähnlichen Handlingkurs wird ein Rennen über eine Länge von 22km gefahren. Nach 11km findet ein Fahrerwechsel statt, für den jedes Team drei Minuten Zeit hat. Es befinden sich normalerweise zwischen 4 und 6 Rennwagen auf der Strecke, die jedoch jeweils nur gegen die Uhr fahren. Ein Rennen Fahrzeug gegen Fahrzeug wird aus Sicherheitsgründen vermieden, indem designierte Überholzonen für schnellere Fahrzeuge eingerichtet werden.
Der Gewinner erhält 300 Punkte.

Fuel Economy:
In Verbindung mit der Endurance-Disziplin wird der Kraftstoffverbrauch des Rennwagens bestimmt.
Der sparsamste Wagen erhält 100 Punkte.

Maximale Gesamtpunktzahl: 1000 Punkte